Mahnwache zur Verteidigung der Demokratie

Im Bodenseekreis wurde ein Zeichen für den Bestand der Brandmauer in Deutschland gesetzt!

Als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse im Bundestag, bei denen die CDU unter Friedrich Merz sowie die FDP versucht hatten, gemeinsam mit den Stimmen der AfD einen Antrag und einen Gesetzesentwurf durch den Bundestag zu bringen, fand am Samstag, den 01.02.2025, um 17:00 Uhr eine Mahnwache auf dem Adenauerplatz in Friedrichshafen statt. Es versammelten sich Mitglieder der SPD, der Grünen und der Linken sowie Aktivistinnen der „Omas gegen Rechts“, der ANTIFA und zahlreiche Bürgerinnen. Trotz des leicht frostigen Wetters und der eiligen Organisation der Mahnwache innerhalb von weniger als 48 Stunden ließ sich die Zahl der Teilnehmenden auf circa 150 - 200 schätzen.

Die Stimmung während der Reden verschiedener Vertreterinnen der Parteien und Gruppen war überparteilich geeint und entschlossen. Die Vertreterinnen der Parteien verzichteten bewusst auf Wahlkampf, um sich voll auf den Kernpunkt der Versammlung – das gemeinsame Aufbegehren gegen Rassismus und gegen die Zusammenarbeit mit Rechtsextremisten – zu konzentrieren. Inhaltlich standen die Vorwürfe gegen den CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Friedrich Merz im Mittelpunkt: Er habe bei der Einbringung seines Antrags bewusst die Stimmen der AfD in Kauf genommen und damit die Nähe zu dieser Partei gesucht.

Die „Omas gegen Rechts“ verlasen einen offenen Brief an Merz, in dem sie eindringlich vor der gefährlichen Symbolik dieses Vorstoßes warnten. In einer weiteren Rede wurde auf die erschreckende Ähnlichkeit der rassismusvergifteten Rhetorik in der aktuellen Migrationsdebatte mit der des frühen 20. Jahrhunderts hingewiesen. Ebenso wurde die traurige Geschichte einer Mutter erzählt, deren Sohn aufgrund der jüngsten Ereignisse gefragt habe, ob seine Freunde mit Migrationshintergrund bald „gehen müssen“.

Auch der Kreisvorstand der Linken Bodenseekreis hielt eine kämpferische Rede, in der deutlich gemacht wurde, dass die Mitte der Gesellschaft sich niemals rassistischen Forderungen und dem Willen von Rechtsextremisten beugen darf. Kein Pakt mit Faschisten und Faschistinnen - niemals!

Vor und nach der Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden in zahlreichen persönlichen Gesprächen aus und begegneten sich in gegenseitiger Unterstützung im Sinne der gemeinsamen Sache. So ergab sich auf der Zusammenkunft ein Bild von Geschlossenheit in der gesellschaftlichen Mitte und einer klaren Abgrenzung gegenüber Fremdenfeindlichkeit und ihren Auswüchsen.

Der Konsens der Veranstaltung: Egal, wie sehr sie beschossen wird – die Brandmauer steht weiterhin!