Pressemitteilung: Solidarität mit den Beschäftigten der ZF

Gemeinsame Pressemitteilung von DIE LINKE Bodenseekreis und DIE LINKE Ravensburg:

Die Nachricht, dass ZF 14.000 Stellen abbaut, ist ein herber Schlag für die Beschäftigten, den wir verurteilen. Offensichtliche Fehlentscheidungen des Managements und des Aufsichtsrates sowie eine zu langsame Ausrichtung des Unternehmens auf klimafreundliche Mobilität sollen nun auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. DIE LINKE Bodenseekreis und Ravensburg stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten. Aufkommende Kundgebungen und Aktionen der Gewerkschaften werden wir mit aller Kraft, hier vor Ort und an allen anderen Standorten, unterstützen.

Jede abgebaute sozialversicherungspflichtige Stelle fehlt der Gesellschaft und den Sozialkassen. Sozialverträgliche Entlassungen gibt es nicht. Daher muss ZF gemeinsam mit staatlichen Stellen wie der Agentur für Arbeit dafür sorgen, dass die Entlassenen in anderen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen in der Region wieder Arbeit finden, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels. Die Ankündigung einer „möglichst“ sozialverträglichen Entlassung ist nicht ausreichend. Menschen sind von Existenzängsten bedroht. Wir fühlen mit den Betroffenen und ihren Familien. Jede dieser Stellen bedeutet ein persönliches Schicksal.

Neben den persönlichen Schicksalen werden auch Kommunen und Landkreise betroffen sein. Der Abbau jedes vierten Arbeitsplatzes bei ZF wird auch unsere Region stark beeinflussen. Mit den gut bezahlten Industriearbeitsplätzen brechen auch Steuereinnahmen weg, weshalb sich die Verteilungskämpfe verstärken werden. Für die Stadt Friedrichshafen ist mit weitreichenden Sparmaßnahmen zu rechnen.

Diese Situation verstehen wir auch als Versagen der Politik auf Bundes- und Landesebene, die es verpasst hat, eine Transformation unserer Wirtschaft aktiv zu gestalten und im Sinne der Beschäftigten voranzugehen. Trotz Fachkräftemangel und Klimakrise ist es wieder nicht gelungen, die Beschäftigten der ZF in einem ganzheitlichen Konzept zu berücksichtigen, welches eine Mobilitätswende aktiv gestaltet und die Beschäftigten nicht einfach im Regen stehen lässt. Als LINKE haben wir schon mehrfach darauf gedrängt, dass wir die Beschäftigten bei einer Transformation mitnehmen müssen und mit dem „Klima-Job-Programm“ ein entsprechendes Konzept vorgelegt.

In einer endlichen Welt ist kein endloses Wachstum möglich. In anderen Ländern verbessern sich die Bildungssituation, die Rechtsstaatlichkeit, die Infrastruktur, kurz: die Produktionsbedingungen. Dies ermöglicht die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland.
Mit jeder neuen technischen und industriellen Revolution und zunehmenden internationalen Verflechtungen stellt sich also immer wieder die Frage nach der gerechten Verteilung von Arbeit und (Arbeits-)Einkommen. Diese Frage muss offen in der Gesellschaft diskutiert werden, in gegenseitiger Achtung, ohne dass Menschen gegen Menschen ausgespielt werden.

Wir, DIE LINKE, sind bereit, diese Diskussion zu führen und für Arbeitsplätze und eine gelingende Transformation zu kämpfen.

 

Die Pressemitteilung kann hier heruntergalden werden:

Die Berichterstattung der "Schwäbischen Zeitung" findet sich hier:

Die Berichterstattung des "Südkurier" findet sich hier: